Je niedriger die Zinsen, umso höher das Interesse an Wohneigentum. Gerade unter jungen Leuten ist der Wunsch nach den eigenen vier Wänden besonders ausgeprägt. Fast zwei Drittel bezeichnen die eigene Wohnung oder ein eigenes Haus als Lebensziel. Und das aktuelle Zinsniveau macht es für viele Menschen erreichbar: Noch nie war eine Baufinanzierung so günstig wie heute. Gerade einmal 483 Euro im Monat soll die Durchschnittsrate für ein Immobiliendarlehen über 150.000 Euro mit zehnjähriger Laufzeit aktuell betragen. In den meisten Regionen Deutschlands können sich auch Durchschnittsverdiener den Traum vom Eigenheim erfüllen, hat kürzlich eine Studie festgestellt. Nur in Metropolen wie Berlin, Hamburg, München oder Stuttgart bleibt er oft unerfüllt. Hier zieht es gerade junge Familien ins Umland.
Nach einer Faustformel sollte das Eigenkapital möglichst 20 Prozent des Kaufpreises einschließlich Nebenkosten betragen. Je mehr Eigenmittel vorhanden sind, umso niedriger ist üblicherweise der Zinssatz. Ein Teil der Mittel kann bereits vorher in einem Bausparvertrag angesammelt werden. Fördermittel der KfW (Kreditanstalt für Wiederaufbau) werden in erster Linie für energetische Sanierungen und energieeffiziente Neubauten vergeben. Günstiges Baugeld bieten ferner Lebensversicherer. Besteht bereits ein Vertrag zur Altersvorsorge, können die angesparten Werte bei der Hypothekenfinanzierung angerechnet werden.
Bauherren sind gut beraten, wenn sie sich die niedrigen Zinsen möglichst lange sichern. Sie können sich bedenkenlos auf eine Zinsbindung von 15 Jahren oder mehr einlassen, denn nach Ablauf von zehn Jahren haben Kreditnehmer in jedem Fall ein Kündigungsrecht. Empfehlenswert ist zudem eine hohe Tilgungsrate, denn am günstigsten sind immer noch die Zinsen, die man gar nicht erst zahlt.